Thüringer Philologen fordern 13 Jahre bis zum Abitur
Dienstag, 18. Oktober 2022, 15:00 Uhr
Thüringer Philologen fordern 13 Jahre bis zum Abitur
In den letzten Jahren haben Gymnasiallehrkräfte in Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zunehmend ein Gefühl der Überbelastung feststellen müssen.
Die durch die deutlich erhöhte Lernaktivität verknappte Zeit am Nachmittag macht außerschulische Aktivitäten, vor allem in der Gymnasialen Oberstufe, nahezu unmöglich.
Am Samstag, den 08.10.22 hat der Landesvorstand das neue Konzept des TPhV: "Weiterentwicklung des,Gymnasiums in Thüringen durch G9" beschlossen.
Noch vor zehn Jahren haben die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen noch darüber gelächelt, dass die westlichen Bundesländer 13 Schuljahre zum Abitur brauchen. In den westlichen Bundesländern, die zwischenzeitlich G8 (12 Jahre) eingeführt hatten, gibt es nun eine Rückkehr zu G9.
Wir Thüringer Gymnasiallehrkräfte haben in den letzten Jahren feststellen müssen, dass wir aus vielen Gründen zunehmend ein Qualitätsproblem an unseren Gymnasien hinsichtlich der Sicherung des Niveaus des gymnasialen Unterrichts vorliegen haben. Die Schülerinnen und Schüler kommen an die Gymnasien mit noch ganz anderen Voraussetzungen; vor allem hinsichtlich der Fähigkeiten des Lesens und Schreibens (siehe IQB-Studie). Die Schülerinnen und Schüler weisen auch andere Grundkenntnisse auf, wenn sie in die gymnasiale Oberstufe eintreten (z.B. in den Naturwissenschaften durch MNT und den Wahlpflichtbereich 9/10). Dies macht es inzwischen zunehmend schwerer oder unmöglich, ein entsprechendes Fachniveau zu sichern und wissenschaftspropädeutisch zu arbeiten.
Der TPhV fordert deshalb G9 für Thüringen. Neun Jahre Gymnasium bis zum Abitur statt bisher acht.
Denn aus unserer Sicht ist es Zeit für:
- mehr Lern- und Übungszeit
- mehr Entwicklungszeit
- mehr Ganzheitlichkeit
- mehr Qualität
Es ist Zeit für G9 in Thüringen!
Unser Konzept finden Sie im Anhang.